Die nach der schweren -Niederlage bei der hessischen Landtagswahl als
Landesvorsitzende zurückgetretende Andrea Ypsilanti hat ihren Kurs auf
einem Parteitag in einem emotionalen Auftritt verteidigt. Sie habe nach
bestem Wissen und Gewissen gehandelt, sagte Ypsilanti in Darmstadt. Zu
ihrem Nachfolger im Landesvorsitz wurde Thorsten Schäfer-Gümbel mit 89
Prozent der Stimmen gewählt.Bild vergrößernMit ihrem Rückzug habe sie sich
der Verantwortung mehr als heute üblich gestellt, sagte Ypsilanti. Sie
müsse sich aber nicht alles gefallen lassen. Sie sei auch in einer die
persönliche Integrität verletzende Art und Weise angegriffen worden. "Ich
bleibe eine von euch", sagte Ypsilanti am Ende ihrer Rede unter
Tränen.Ypsilanti war im vergangenen Jahr zwei Mal mit dem Versuch
gescheitert, eine von den Linken tolerierte rot-grüne Minderheitsregierung
zu bilden. Nach der Niederlage der SPD bei den Neuwahlen Mitte Januar war
sie als Partei- und Fraktionsvorsitzende zurückgetreten. Zu ihrem
Nachfolger im Landesvorsitz wurde Thorsten Schäfer-Gümbel gewählt. Er
erhielt 89 Prozent der Stimmen.Die frühere Parteivorsitzende griff auch
scharf die SPD-Abgeordneten an, die sie wegen der geplanten Zusammenarbeit
mit den Linken nicht zur Ministerpräsidentin wählen wollten. Sie müssten
die Verantwortung für ihre die Partei in ein Debakel gestoßene Entscheidung
tragen. Gewissensentscheidungen seien immer ganz persönlich, aber eine
"organisierte Gewissensentscheidung" sei stets fragwürdig. Ohne eine
entscheidungsfähige Partei lasse sich nichts mehr demokratisch durchsetzen,
sagte sie mit Blick auf Parteitagsbeschlüsse, die grünes Licht für das
geplante Linksbündnis gegeben hatten.Ypsilanti verteidigte vor allem ihre
politische Ideen. Das für die Wahl im Jahr 2008 entworfene Programm der
"sozialen Moderne" könne nach wie vor zukunftsweisend dafür sein, wie die
SPD wieder Rückhalt gewinnen könne. Dafür werde sie weiter wirken. Sie
stehe für ihre Überzeugungen und lasse sich nicht entmutigen.
Saturday, February 28, 2009
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